Zero-Torque Putters im Test: Geschichte, Daten & warum sie so beliebt sind
Im Golfsport zählt nahezu jeder Putt – besonders die kurzen. Zero-torque Putters haben sich in den letzten Jahren rasant in Popularität entwickelt. Diese Putters versprechen: weniger Verdrehung (Torque), stabilere Putt-Gesichter und mehr Konstanz – von Profis bis zu Amateuren. In diesem Beitrag schauen wir uns genau an, was hinter dieser Technologie steckt, wie sie sich historisch entwickelt hat, welche Arten von Puttern es gibt und warum Zero-Torque Putters so stark nachgefragt werden.
Die Geschichte des Putters: Von Holz bis High-Tech
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Die Ursprünge führen zurück ins 16. Jahrhundert in Schottland, mit den sogenannten „Putting Cleeks“, grob geformten Holzputtern.
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Übergang zu Metallköpfen im späten 19. Jahrhundert, als Hersteller wie Robert Forgan begannen, Metallputter zu fertigen.
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Im 20. Jahrhundert führten technologische Innovationen wie Stahl-Schäfte, neue Gewichtverteilungen und Perimeter Weighting dazu, dass Putters immer präziser und kontrollierbarer wurden. Marken wie Ping (Karsten Solheim) spielten dabei eine große Rolle.
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Moderne Entwicklungen: Inserts, High-MOI („Moment of Inertia“) Putters, SuperFace-Technologien, Ausbalancierungen wie Face-Balanced oder Toe-Hang etc. Diese Evolution mündet aktuell in Zero-Torque Designs.
Zero-Torque Putter: Definition & Funktionsweise
Definition: Ein Puter, bei dem der Schaft so positioniert ist und das Kopf-Design so gewählt ist, dass während des Schwungs möglichst wenig Verdrehung (Rotation/Torsion) des Putters stattfindet. Das Ziel ist ein square Face (rechtwinklig zum Ball) bei jedem Kontakt.
Technische Merkmale:
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Lie-Angle Balanced oder Toe-Up Balance: Der Putter „hängt“ so, dass der Schaft durch den Schwerpunkt läuft.
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Vermeidung von Toe Hang (Übergewicht Richtung Spitze), welches Verdrehung begünstigen kann.
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Stabileres Rollverhalten, weniger Seitwärtsveränderungen bei Face-Alignment oder Impact.
Putter-Arten im Vergleich: Blade, Mallet & Zero-Torque
Es gibt verschiedene Putertypen, die sich durch Form, Gewicht, Balance und Ansprechverhalten unterscheiden:
Typ |
Merkmale & Vorteile |
Nachteile |
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Blade Putter |
Schlanker Kopf, traditionell, gutes Feedback, beliebt bei Puristen. |
Niedriges MOI, weniger stabil bei ungenauen Schwüngen. |
Mallet Putter |
Größerer Kopf, mehr Gewicht hinten/perimeter, bessere Stabilität und Ausrichtung. |
Kann schwerer kontrollierbar sein, manchmal träge im Gefühl. |
Zero-Torque / Toe-Up Balanced |
Sehr hohe Stabilität, minimierte Verdrehung, besonders hilfreich bei leicht unruhigem Stroke oder Hand-Fehlern. |
Höherer Preis; Gewöhnung nötig; Design oft gewöhnungsbedürftig. |
Statistiken & Testergebnisse: Zahlen, die überzeugen
Einige wichtige Erkenntnisse aus Tests und Studien:
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In einem großen Test von MyGolfSpy 2025 wurden 17 Zero-Torque Putters über mehr als 10.000 Putts bewertet. Der Sieger (L.A.B. Golf OZ.1i) zeigte über alle Distanzen hinweg Spitzenleistungen.
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Unterschied zwischen Best- und Schlechtestem bei mittleren Putts war im Test rund 6,2 Punkte PuttView Handicap.
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Zero-Torque Putters liegen in Tests oft auf einem Niveau mit den besten Blade- und Mallet-Models, wenn es um mittlere und längere Putts geht.
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Marken wie L.A.B. Golf haben seit etwa 2018 eine rasante Verbreitung. Zahlreiche Tour-Pros, darunter Namen wie Adam Scott, Brian Harman etc., haben Zero-Torque Putters in die Bag genommen.
Warum Zero-Torque Putters bei Golfern so gefragt sind
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Konstanz & Fehlerreduktion: Weniger Verdrehung bedeutet, dass der Putterface beim Aufprall stabiler ist ⇒ bessere Richtungskontrolle.
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Mentaler Vorteil: Wer Vertrauen in die Ausrichtung hat, geht mit mehr Ruhe an den Putt – der psychologische Faktor zählt stark beim Putting.
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Professionelles Feedback & Marketing: Tests zeigen klare Leistungswerte – Golfer vergleichen Daten (PuttView Handicap etc.) und erkennen den Vorteil.
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Innovationsdruck & Branding: Marken wie L.A.B., TaylorMade, Odyssey etc. investieren stark in Zero-Torque-Technologie und machen sie sichtbarer. Die Nachfrage bei Tour-Spielern verstärkt sie weiter.
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Zugang für Amateure: Obwohl teuer, werden Zero-Torque Putters mittlerweile auch bei Amateur-Golfern immer häufiger – durch Demo-Tage, Fittings und bessere Verfügbarkeit.
Zero-Torque Putters sind kein kurzfristiger Trend – sie vereinen technische Innovation mit messbaren Performance-Vorteilen. Wer konstantere Putts, bessere Ausrichtung und weniger Verdrehung will, findet in diesen Modellen einen echten Wettbewerbsvorteil. Für Golfer aller Spielstärken gilt: Wer bereit ist, sich auf das neue Design einzulassen und ein gutes Fitting macht, kann mit Zero-Torque Putters seine Putting-Performance deutlich verbessern.